DE/680408 - Brief an Jadurani geschrieben aus San Francisco


Letter to Jadurany (Page 1 of 2)
Letter to Jadurany (Page 2 of 2)


Tridandi Goswami

A.C. BHAKTIVEDANTA SWAMI
Acharya: International Society For Krishna Consciousness

Camp: I.S.K.C.O.N. Radha Krishna Temple
518 Frederick Street
San Francisco. Cal. 94117

April 8, 1968


8. April 1968


Meine liebe Jadurany,

Bitte nimm’ meine Segnungen entgegen. Ich habe Deinen Brief vom 2. April 1968 erhalten und danke Dir sehr dafür. Was die 9 Blöcke betrifft, so macht mir ein langer Spaziergang nichts aus, wenn es sich um flaches Land und nicht um Hügel handelt. Hier laufe ich freiwillig mindestens 2 Meilen täglich, wenn das Haus also schön ist, könnt Ihr es behalten. Wenn ein Auto aus New York zur Verfügung steht, dann ist das sehr schön, ansonsten kann ich zu Fuß gehen. Was die Devotees betrifft, so können, wenn es nur einen Toilettenraum gibt, nicht mehr als 2 Devotees bei mir bleiben. Ich brauche einen separaten, ruhigen Platz; wenn es keinen Lärm gäbe, könnten alle sechs Räume mit Devotees gefüllt werden. Für meinen persönlichen Dienst benötige ich nur einen. Du kannst also auf diese Weise Vorkehrungen treffen.

Wann immer mein Vortrag benötigt wird, bin ich immer bereit zu dienen; es spielt keine Rolle, ob groß oder klein. Wahrscheinlich werden, da Du gute Vorkehrungen triffst, viele in den Tempel kommen, um mich zu hören; in diesem Fall muss ich also kommen. Am besten ist es, die Leute in der Klasse zu sehen, nicht in meiner Privatwohnung. Die Vorträge oder Treffen müssen im Klassenzimmer stattfinden, das ist alles.

Wenn die beiden Mädchen, Ekayani und Sudarsana, für ihre Hilfe für die BTG zeichnen wollen, dann sollen sie das tun. Es ist einfach so, dass sie an dieser künstlerischen Arbeit beteiligt sein müssen. Es ist sehr schön, dass sie sich in jeder freien Minute mit ihrem Kunstwerk beschäftigen wollen, es ist sehr lobenswert, und es bedeutet, dass sie bestrebt sind, zu dienen. Deshalb bin ich auch sehr gespannt darauf, sie zu sehen und zu sehen, wie nett sie sind.

Ja, das Panca-Tattva-Bild ist Standard, es muss nicht geändert werden. Panca Tattva gehört zu Navadvip und ist authentisch. In Vrindaban gibt es Radha-Krishna, von der Du genug Bilder hast, und Du hast ein Bild vom Radha Madan Mohan Tempel. Wenn Du nach Vrindaban gehst, kannst Du wichtige Orte fotografieren; warte auf die Tage, an denen ich Dich an allen wichtigen Orten von Vrindaban begleiten werde.

Du bist bereits ein großer Künstler. Du willst kein großer Künstler werden, um die Sinne des Publikums zu befriedigen. Wenn Deine jetzigen Gemälde für die Öffentlichkeit nicht akzeptabel sind, macht mir das nichts aus; das sie sind Narren. Du versuchst weiterhin Dein Bestes, um Deine Bilder so weit wie möglich schön zu machen, aber nicht, um die Sinne des schurkischen Publikums zu befriedigen. Gestern war ich in einer unitarischen Kirche und sah dort zwei Bilder, auf denen nur Baumstämme und Bambus zu sehen waren, und mir wurde von unserer großen Künstlerin Govinda dasi erklärt, dass dies moderne abstrakte Kunst sei. Jedenfalls konnte ich in ihnen nichts anderes sehen als eine Kombination aus Baumstämmen und Bambus. Es gab nichts, was mein Krishna-Bewusstsein antrieb. Wenn Du also auf diese Weise ein großer Künstler sein willst, werde ich beten, dass Krishna Dich retten wird. Wie auch immer, wenn die Öffentlichkeit nicht kauft, macht es uns nichts aus. Warum willst Du unbedingt verkaufen? Wir werden sie ohne jeden Preis an die Gläubigen verteilen. Wenn unsere Dinge keinen Markt im Sinne der Befriedigungsgesellschaft haben, bedeutet das nicht, dass wir unsere Prinzipien ändern werden. Wir sind für die Befriedigung von Krishna bestimmt, nicht für die Befriedigung der Sinne von irgendjemandem. Das sollte das Prinzip unseres Lebens sein. In diesem Zusammenhang darf ich anmerken, dass Du ein Bild von Narada Muni geschickt hast, das Du, wie ich verstehe, von einem so genannten großen Künstler kopiert hast, aber Narada Munis Körper scheint sehr sinnlich zu sein. Er war ein Brahmacary erster Klasse. Er kann nicht einen so sinnlichen Körper haben. Du wirst also gut daran tun, nicht von den so genannten bekannten Künstlern abzuschauen. Aber Du sollst Dich genau an die Beschreibungen der Schriften halten. Das Bild von Narada Muni, das Du in N.Y. in meiner Gegenwart gemalt hast, war sehr schön und gut aussehend, aber dieses Bild hier spricht mich nicht an. Über diese Art von Technik und Stil sollte man sich besser keine Gedanken machen. Wie auch immer, wann immer ich nach New York komme, können wir über all dies sprechen, wie Du es vorgeschlagen hast.

In der Hoffnung, dass Du Dich gut fühlst, bin ich

Dein ewig wohlmeinender Freund,

[unterzeichnet]