DE/680707 - Brief an Dayananda geschrieben aus Montreal


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Letter to Dayananda (Page 2 of 2)


Tridandi Goswami
A. C. BHAKTIVEDANTA SWAMI
Acharya: Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein
ISKCON RADHA KRISHNA TEMPEL
3720 Park Avenue
Montreal 18, Quebec, Kanada
7. Juli 1968

Mein lieber Dayananda,

bitte nimm meinen Segen entgegen. Auch Srimati Nandarani und deine Tochter schließe ich mit ein. Ich hoffe, es geht euch allen gut im Krishna-Bewusstsein. Ich freue mich zu erfahren, dass Krishna euch mit stets wachsender Intelligenz ausstattet, das Krishna-Bewusstsein zu verstehen. Krishna ist sehr barmherzig, und jeder aufrichtige Gottgeweihte wird von Ihm in jeder Hinsicht betreut. Bitte chantet regelmäßig Hare Krishna, lest das Srimad Bhagavatam, und sehr bald bekommt ihr auch andere Bücher, wie die „Bhagavad-gita Wie Sie Ist“ und „Sri Chaitanyas Lehren“. Sprecht und lest immer über Krishna und denkt daran, dass dieses Leben nur nur ein Blitz ist. Wir müssen unser ewiges Leben im Krishna-Bewusstsein suchen und in die Vereinigung mit Krishna in die spirituelle Welt zurückkehren. Behaltet eure gegenwärtige Haltung bei und sicherlich werdet ihr noch in diesem Leben die Vollkommenheit des Krishna-Bewusstseins erreichen können.

In Bezug auf Herrn John Fugate: Diese Nachricht ist sehr ermutigend. Um unser Krishna-Bewusstsein in eurem Land zu verbreiten, brauchen wir ein Zentrum in Florida, und wenn Herr Fugate mit dieser Bewegung zusammenarbeitet, wird er sicherlich sehr davon profitieren. Ihr könnt durch Korrespondenz den Kontakt mit ihm erhalten und ihm unsere Literatur zum Lesen schicken. Die zehn Morgen Land, die Herr John Fugate für ein spirituelles Kulturzentrum nutzen möchte, können also gut für die Entwicklung eines „New Vrindaban“ genutzt werden. In San Francisco entwickeln die Devotees ein „New Jagannatha Puri“ und in Florida werden wir ein „New Vrindaban“ entwickeln, und es kann sein, dass Montreal zu „New Mayapur“ (dem Geburtsort von Lord Chaitanya) entwickelt werden kann.

Was mich betrifft, möchte ich den größten Teil der verbleibenden Tage meines Lebens in der westlichen Welt verbringen, um diese Bewegung zu verbreiten, aber aus technischen Gründen konnte ich kein dauerhaftes Visum erhalten. Einige Anwälte rieten mir, Berufung einzulegen, aber die Idee gefiel mir nicht. Hier in Kanada bekomme ich möglicherweise ein dauerhaftes Visum, aber die Schwierigkeit besteht darin, dass die tiefe Kälte hier im Winter für mich oder meine Begleiter möglicherweise unerträglich ist. Mein Diener Gourasundar Das hat vielleicht nichts dagegen, aber seine Frau ist nicht einverstanden. Wie auch immer - abgesehen davon ist es sicher, dass ich persönlich die tiefe Kälte hier nicht aushalte. Unter diesen Umständen können wir, wenn in Florida Vorkehrungen getroffen werden, während der Wintersaison dort arbeiten. Da ihr sagtet, dass sich dort viele Touristen und wohlhabende Leute versammeln, werden sich zu der Zeit gute Gelegenheiten ergeben, Krishnabewusstsein zu predigen. Ein weiterer Punkt ist, dass ich ein permanentes Visum für die USA anstatt für Kanada vorziehe. Ich hörte, dass ich ein solches Visum erhalten kann, wenn mich jemand als Kind oder Ähnliches adoptiert. Aber wenn ihr mich als euer altes Kind adoptiert, wird wahrscheinlich die Visaabteilung lachen, was ihr mit einem so alten Kind machen werdet, das sehr bald sterben wird. Aber vielleicht gibt es ein Gesetz, nach dem ihr einen alten Mann als euren Vater adoptieren und euch um ihn kümmern könnt. Erkundigt euch bei der Einwanderungsbehörde von Los Angeles und versucht es.

Ich danke euch nochmals für eure freundliche Zuneigung, die in eurem Brief zum Ausdruck kommt, und hoffe, dass es euch gut geht.

Euer ewiger wohlmeinender Freund,

[unterzeichnet]

A. C. Bhaktivedanta Swami

N.B. Bitte sendet den beiliegenden Brief an Aniruddha das.

Dayananda das Adhikary
1537 Meadowbrook Avenue
Los Angeles, Cal. 90019