DE/680824 - Brief an Dayananda und Nandarani geschrieben aus Montreal


His Divine Grace A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupāda



24. August 1968


Mein lieber Dayananda und Nandarani,

Bitte nehmt meine Segnungen entgegen. Ich habe Euren Brief vom 18. Juli nach dem Poststreik sowie den Brief von Nandarani zusammen mit ihm erhalten. Und ich danke Euch sehr für diese Briefe. Was die Einwanderung betrifft: Ich habe bereits eine Einwanderungserlaubnis für Kanada erhalten, so dass es keine Schwierigkeiten für meine Reise in die USA gibt, aber ich versuche immer noch, die Einwanderung religiöser Geistlicher in die USA zu erreichen, und es schreitet gut voran. Ich denke, es wird keine Schwierigkeiten bei der Ein- und Ausreise in die USA geben, weder von Kanada noch von irgendwo anders her, also macht Euch keine Sorgen. Krishna wird uns helfen. Nun zu Eurer Frage: "Was ist der Unterschied zwischen den Jagannatha-Bildgestalten und Krishna Murti, und warum wird Letzterer nicht so gut ernährt und gepflegt wie Ersterer, und warum sind Jagannathas toleranter?“ Krishna meint Sich Selbst und alle Seine Erweiterungen, verschiedene Erweiterungen. So erscheint Krishna manchmal als Vasudeva, manchmal als Sankarsana, manchmal als Jagannatha, manchmal als Lord Caitanya, manchmal als Rama, so dass all diese verschiedenen Inkarnationen den Namen Krishna enthalten. Jagannatha ist also ein weiteres Merkmal von Krishna, und Er ist besonders günstig für die Menschen, die nicht strikt in der brahmanischen Kultur der vedischen Rituale fortgeschritten sind. Lord Jagannatha befindet sich in Indien, in Puri; dieser Ort ist eine der Städte der Provinz Orissa. Und die Menschen von Orissa und Bengalen sind manchmal Fischesser, was heißt manchmal - etwa 90% der Bevölkerung sind Fischesser. Aber Jagannatha Swami in Puri, Er nimmt von diesen Menschen Dienste an, obwohl sie manchmal Fischesser sind. Im Kali Yuga sind die Menschen also nicht so sauber, und deshalb wird der Dienst an Jagannatha Swami bevorzugt. Bislang erfordert der Dienst für Laksmi-Narayana und Radha Krishna eine sehr hohe Stellung, die für Brahmanen transzendental ist. Dennoch ist der Effekt, ob wir Jagannatha oder Radha Krishna dienen, derselbe, aber den Herrn in der Form von Jagannatha zu verehren ist leichter möglich, da Dieser sympathischer ist. Und wenn Jagannatha etwas angeboten wird, bedeutet das nicht, dass es nicht von Krishna angenommen wird. Wenn wir also im Tempel Jagannatha etwas anbieten, wird es auch von Krishna angenommen. Seid Euch dieser Tatsache versichert.

Was Eure Frage betrifft: "Was ist die richtige sexuelle Etikette für einen strengen Grhastha; und was ist spirituelle Familienplanung?“ Wenn man kein Kind zeugen will, sollte es kein Sexualleben geben. Am besten ist es, den Sex zu vergessen, aber das ist nicht sofort oder plötzlich möglich, vor allem nicht in den westlichen Ländern, wo das Sexualleben so liberal ist. Unter den gegebenen Umständen sollte man also versuchen, Sexualleben nur für Kinder zu haben, nicht für irgendeinen anderen Zweck. Spirituelle Familienplanung bedeutet, dass man entschlossen sein sollte, Kinder im Krishna-Bewusstsein zu erziehen. Nach Bhagavata besagt die spirituelle Familienplanung, dass man weder Vater noch Mutter werden sollte, es sei denn, man ist in der Lage, seinen Kinder zur Befreiung zu verhelfen. Es ist die Pflicht der Eltern, dafür zu sorgen, dass die Kinder nicht nur materiell, sondern auch spirituell üppig wachsen. Deshalb sollte von Anfang an eine spirituelle Schulung stattfinden. Kaumaram acaret prajna - Im Srimad-Bhagavatam hat Prahlada Maharaja angewiesen, dass das spirituelle Bewusstsein oder Krishna-Bewusstsein den Kindern von Anfang an beigebracht werden sollte, da sie von frühester Kindheit an Erziehung erhalten.

Die nächste Frage: „Würdest Du bitte etwas über das 28. Mahayuga dieses Manu erklären, in dem die Treta- und Dvapara-Yugas vertauscht sind?“ Das 28. Mahayuga bedeutet, dass es in einem Tage Brahmas 14 Manus gibt. Und das Leben jedes Manus entspricht der Dauer von 71 Mahayugas. Und ein Mahayuga bedeutet zusammen 4 Yugas. Die Dauer von Sattva yuga beträgt etwa 18 hunderttausend Jahre. Und die Dauer von Treta yuga beträgt etwa 12 hunderttausende Jahre. Und die Dauer von Dvapara yuga beträgt etwa 800.000 Jahre, und die Dauer von Kali yuga beträgt etwa 400.000 Jahre. So wird alles zusammen ein Mahayuga, und solche 71 Mahayugas finden im Leben eines Manu statt, und es gibt 14 Manus in der eintägigen Dauer von Brahma. Im 28. Mahayuga des Lebens von Vivasvata Manu erscheint also am Ende des Dvapara yuga Lord Krishna, und im nächsten Kali yuga erscheint Lord Caitanya. Vor diesem Kali-Yuga gab es das Dvapara-Yuga, als die Menschen noch 1000 Jahre lebten. Im Treta yuga lebten sie 10.000 Jahre, und im Satya yuga lebten sie 100.000 Jahre. Die moderne Berechnung von Satya yuga, Treta yuga, Dvapara yuga, Kali yuga, als Goldenes Zeitalter, Bronzezeitalter, Silberzeitalter, Kupferzeitalter und andere Zeitalter, d.h. historische Referenzen. Die vedische Berechnung unterscheidet sich jedoch von einer solchen Berechnung. Aber es kann bis zu einem gewissen Grad akzeptiert werden, zu verstehen, dass sich die Geschichte verändert und gleichzeitig wiederholt.

Ihr seid immer willkommen, Fragen zu stellen, und es ist meine Pflicht, all diese Fragen meinen aufrichtigen Geweihten zu beantworten. Es wird Euch freuen zu erfahren, dass unser Prabhu, Sriman Hayagriva Brahmacari, für 99 Jahre ein großes Grundstück zum Bau von New Vrindaban gepachtet hat. San Francisco macht also Fortschritte, da New Jagannatha Puri und das Grundstück in West Virginia als New Vrindaban gebaut werden können, aber ich hoffe immer noch, dass wir auch in Florida etwas tun können. Ihr habt vorhin angedeutet, dass Ihr einen Freund habt, der etwas Land in Florida hat und es für religiöse Zwecke nutzen möchte. Ich möchte, dass Ihr Eure Aufmerksamkeit weiter darauf lenkt, herauszufinden, ob in Florida etwas getan werden kann.

Ich hoffe, dies erreicht Euch beide bei guter Gesundheit, zusammen mit Eurem lieben Kind Candramukhi.

Euer ewig wohlmeinender Freund,

A.C. Bhaktivedanta Swami

Dass die Menschen in Orissa und Bengalen in ihren Privathäusern Fisch essen, ist eine Tatsache. Aber so etwas bieten sie dem Herrn Jagannatha nicht an. Dem Herrn werden alle guten Speisen angeboten, so wie wir es in all unseren Tempeln hier zu tun bestrebt sind. Die Nachricht vom Wagenfest des Herrn Jagannatha von S.F. wurde nicht nur in den Lokalzeitungen, sondern auch in Indien veröffentlicht, wie z.B. im Yugavtar A.B. Patrik, Truth, und vielen anderen am 10. Juli 1968.