DE/681010 - Brief an Hansadutta geschrieben aus Seattle


His Divine Grace A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupāda



10. Oktober 1968


Mein lieber Hamsaduta,

Bitte nimm meine Segnungen entgegen und biete sie Himavati und allen anderen Jungen und Mädchen im Tempel an. Ich habe Dir am 1. Oktober einen Brief geschickt, aber es scheint, dass Du ihn nicht erhalten hast, denn dieser Brief wird nicht erwähnt. Deshalb lege ich Dir hiermit die Kopie des Briefes bei. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du das Haus Nr. 722 Sherbrooke Street sehen würdest. Und erstatte mir Deinen Bericht bezüglich der beiliegenden Kopie meines Briefes. Dies ist sehr wichtig.

Bezüglich des Ersuchens des Sikh-Gentleman, unseren Tempel für die Durchführung einer religiösen Zeremonie der Sikhs zu benutzen: Du weißt, dass wir es sogar dem Hindu-Volk verweigert haben, Halbgötter in unserem Tempel verehren, ganz zu schweigen von den Sikhs, die nicht dem Standard des vedischen Prinzips entsprechen. Tatsächlich sollten wir niemandem gestatten, in unserem Tempel eine anderen Vorgang als den des Vaisnava-Prinzips auszuüben. Wenn es in Deinem Tempel finanziell gut läuft, brauchst Du niemandem zu erlauben, Zeremonien gegen das Vaisnava-Prinzip abzuhalten. Wenn jemand irgendeine Veranstaltung abhalten möchte, sollte er mindestens 50,00 Dollar an den Tempel zahlen, und wir werden Krishna Prasad vorbereiten, den Bildgestalten opfern, so wie wir es generell tun, und das gleiche Prasad kann an jeden verteilt werden, sei er Hindu, Christ, Sikh usw. Wenn Herr Singh mit diesem Prinzip einverstanden ist, dann kann er Dir das erforderliche Geld für die Zubereitung von Prasad zahlen, so dass Du dies, nachdem Du es den Bildgestalten dargebracht hast, ihm übergeben kannst, und er kann es dann Guru Nanak oder jedem anderen anbieten, und dann kannst Du es an die Gottgeweihten verteilen. Es kann keine separate Verteilung von Nahrungsmitteln außer von Krishna Prasadam nach unseren eigenen Prinzipien geben. Ich verstehe, dass Du in einen separaten Raum umziehen willst, weil Himavati Unannehmlichkeiten verspürt, was auch immer Ihr tun möget, ich habe keine Einwände, aber der Tempel ist jetzt in Deiner Obhut. Ich möchte den Tempel in Montreal unter Deiner Aufsicht ausbauen. Warum schreibt mir Janardana keine Briefe? Kommt er regelmäßig in den Tempel oder nicht? Was ist mit der französischen Ausgabe von "Back To Godhead", die in der bereits vorhandenen Vervielfältigungsmaschine gedruckt wurde? Ich bin sehr gespannt darauf, all diese Artikel zu kennen. Bitte antworte mir so bald wie möglich zu all diesen Punkten. Ich füge auch einen Brief an Janardana bei, den Du ihm bitte aushändigst und ihn bittest, mir so bald wie möglich zu antworten. Ich bin sehr gespannt darauf, von ihm zu hören.

Ich bin so froh, dass Krishna Dich in Deiner Dienerhaltung belebt. Das ist das Geheimnis des Erfolgs im Krishna-Bewusstsein - der unerschütterliche Glaube an Krishna und an den Spirituellen Meister erleuchtet einen Devotee im fortschreitenden Marsch des Krishna-Bewusstseins, behalte diese Haltung bei, und ich bin sicher, dass Krishna Dir genügend Intelligenz geben wird, um Dein Leben erfolgreich zu gestalten.

Die Diwali-Zeremonie kann im Tempel begangen werden, indem hunderte Kerzen in verschiedenen Teilen des Tempels angezündet und den Bildgestalten ein besonderes Prasad dargebracht wird. Diese Zeremonie wurde von den Bewohnern von Ayodhya, dem Königreich von Lord Ramacandra, durchgeführt, während Lord Ramacandra wegen Seiner 14-jährigen Verbannung auf Befehl Seines Vaters aus Seinem Königreich ausgeschlossen war. Sein jüngerer Stiefbruder Bharata übernahm die Leitung des Königreichs, und an dem Tag, an dem Lord Ramacandra die Leitung wieder von Seinem Bruder zurücknahm und den Thron bestieg, wird dies als Diwali-Fest begangen. Dies ist die ursprüngliche Idee von Diwali und Dipabali. Dipabali bedeutet dasselbe - Dipa bedeutet Kerzen, und bali bedeutet zahlreich. Wenn zahlreiche Kerzen angezündet werden, wird es Dipabali genannt. In Indien wird dieses Dipabali-Fest als ein besonders glücksverheißender Anlass gefeiert. Dieses Dipabali-Fest kann am 21. Oktober begangen werden, und Prasad kann am 22. Oktober tagsüber verteilt werden, was als Govardhana-Puja- und Annakuta-Zeremonie bekannt ist. In Indien wird diese Zeremonie in allen Vaisnava-Tempeln begangen und je nach Kapazität des Tempels werden hunderte Personen mit Prasad beschenkt. Soweit ich weiß, wurde letztes Jahr die Dipabali-Zeremonie im Tempel abgehalten, und es wurden $130,00 gesammelt. Du kannst also das Notwendige veranlassen.

Ich hoffe, es geht Euch allen gut,

Euer ewig wohlmeinender Freund,

A.C. Bhaktivedanta Swami

P.S. Ich habe einen Brief vom Generalkonsulat der Vereinigten Staaten von Amerika erhalten, Brief Nr. MTL-V-14 (CAN) 10'C, in dem mir ein Termin am 25. Oktober um 9:30 Uhr in Montreal genannt wird. In diesem Zusammenhang füge ich hiermit einen an das dortige Generalkonsulat gerichteten Brief bei. Dieser Brief kann von Janardana persönlich oder, wenn er beschäftigt ist, auch von Dir persönlich überbracht werden. Lasse die Papiere an das Konsulatsbüro in Vancouver überstellen, und teile mir das Ergebnis unverzüglich mit. Dies ist sehr DRINGEND und sollte unverzüglich erfolgen. Teile mir das Ergebnis Deines Treffens mit dem Generalkonsulat umgehend auf dem Postweg mit.

Du kannst in diesem Zusammenhang einen jungen Herrn konsultieren, Herrn Peter R. Jones, Vizekonsul der Vereinigten Staaten von Amerika, und er wird Dir helfen.

Anlage 3