DE/681018 - Brief an Nandarani geschrieben aus Seattle


His Divine Grace A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupāda



18. Oktober 1968


Meine liebe Nandarani,

Bitte nimm meine Segnungen entgegen. Ich bestätige hiermit den Empfang Deines Schreibens vom 13. Oktober 1968. Ich bin so froh zu erfahren, dass Du meine Mission in den Vereinigten Staaten als konkurrenzlos einschätzst. Eigentlich ist dies eine Tatsache, denn ich präsentiere nichts von mir Hergestelltes. Ich präsentiere das Echte, wie es von Lord Krishna Selbst oder von Lord Caitanya Selbst gegeben und von den Großen Acaryas gebilligt wurde, so daß die Aktivitäten, die wir angenommen haben, das Krishna-Bewußtsein, autorisiert sind und in der direkten Schüler-Nachfolge von Krishna steht. Ich versuche, dauerhaft in Deinem Land zu leben, und ich habe bereits mein permanentes Visum in Montreal beantragt, und sie haben mich am 25. Oktober 1968 zu einem Vorstellungsgespräch einberufen, so dass ich am 23. sofort dorthin fahre und am 25. das Generalkonsulat dort aufsuchen werde. Wenn ich also mein Dauervisum bekomme, werde ich sicherlich versuchen, in Deinem Land zu leben und diese einzigartige Botschaft des Krishna-Bewusstseins mit Deiner guten Unterstützung zu verbreiten.

Die Verlobung, die Du für den 25. Oktober vereinbart hast, kann so nicht vorgenommen werden, denn am 25. Oktober werde ich in Montreal sein, am 26. fahre ich nach Santa Fe, und von Santa Fe aus komme ich nach Los Angeles. Vielleicht hast Du diese Tatsache bereits von Deinem Mann erfahren, denn Jayananda hat mit ihm über das Programm gesprochen.

Was die vegetarische Bewegung betrifft, so sind wir an einer solchen Teilbewegung praktisch nicht sehr interessiert. Wir haben die oberste, erhabene Bewegung angenommen, das Krishna-Bewusstsein, das alle anderen untergeordneten Bewegungen miteinschließt. Wir sind zwar nicht an der vegetarischen Bewegung interessiert, aber weil wir Krishna Prasadam essen, sind wir bereits Vegetarier. So kann jede gute Sache auf der ganzen Welt vor uns präsentiert werden, und wir können sagen, dass wir sie bereits akzeptiert haben. Das ist die Position des Krishna-Bewusstseins. Das Krishna-Bewusstsein schließt alles ein. Genauso, wie wenn ein Mensch eine Million Dollar hat, also 10 Dollar, 20, 50 oder 500 oder 5000 Dollar, ist alles in dieser Million Dollar enthalten. Wir haben also etwas akzeptiert, das alles einschließt, also mache Dir keine Sorgen über diese vegetarische Bewegung - wenn sie nicht geneigt sind, zu verstehen, was Krishna-Bewusstsein ist. Wir haben weder mit den Vegetariern noch mit den Nicht-Vegetariern Streit, denn nach der Bhagavad-gita sind beide sündig. Jeder, der nicht Krishna Prasadam isst, ob Vegetarier oder Nichtvegetarier, ist ein sündiger Mensch. So steht es in der Bhagavad-gita, Bhunjante Te Agham Papam Ye Pachyante Atmakaramak. Jeder, der für sich selbst kocht, isst einfach Unmengen von Sünde. In der materiellen Welt ist ein Mensch also entweder Vegetarier oder Nicht-Vegetarier, er isst einfach Sünde, und er wird die Konsequenzen tragen müssen. Aber soweit es uns betrifft, essen wir die Überreste von Nahrungsmitteln, die Krishna angeboten wurden, so dass wir uns vor nichts fürchten. Wenn Krishna pflanzliche Lebensmittel will, liefern wir ihm also pflanzliche Lebensmittel, und wenn er nicht-vegetarische Lebensmittel will, können wir ihm auch welche anbieten, aber er will sie nicht, wie es in der Bhagavad-gita ausdrücklich heißt. Es geht uns also um Krishna Prasadam, weder vegetarisch noch nicht-vegetarisch. Du kannst Deinem Freund, der uns eingeladen hat, sagen, dass Swamiji kein großer Experte darin ist, über den Nährwert von Lebensmitteln zu sprechen, aber was immer wir als Krishna Prasadam ansehen gibt es dazu keinen Vergleich der Ernährung mit irgendeinem anderen Lebensmittel im ganzen Universum. Wenn diese Gruppe jedoch bereit ist, etwas über das Krishna-Bewusstsein, die Philosophie der Bhagavad-gita, zu hören, dann ist dies nicht religiös. Sie ist eine wesentliche Information für das menschliche Leben. All diese alten Männer und Frauen sollten sich also für den Wert des Lebens interessieren. Es gibt auch viele Tiere, die Vegetarier sind; die Affen sind Vegetarier, die Tauben sind Vegetarier, Vegetarier zu werden ist also kein sehr großes Verdienst. Aber Krishna-Bewusstsein zu werden, ist das wichtigste Geschäft des Lebens. Du sollten versuchen, Deine Freunde auf diese Weise zu überzeugen. Sie sollten versuchen, etwas über das Krishna-Bewusstsein zu lernen. Aber da sie Vegetarier sind, gibt es für sie eine große Möglichkeit, diese Philosophie zu verstehen.

Ich lege hiermit einen Brief bei, den ich von Rupanuga zur Weiterleitung an Dich erhalten habe. Dieser Brief ist von Herrn Fugate aus Florida.

Ich hoffe, Dich erreicht dies bei guter Gesundheit und bedanke mich nochmals bei Dir,

Dein ewig wohlmeinender Freund,

A.C. Bhaktivedanta Swami

P.S. Ich habe gerade einen Brief von Aniruddha erhalten, der sich jetzt in San Francisco aufhält, und er hat mich um Erlaubnis gebeten, dort zu bleiben, und ich rate ihm daher, zumindest vorläufig dort zu bleiben, oder wenn Du ihm helfen möchtest, kannst Du ihn zurückrufen.