DE/690124 - Brief an Himavati geschrieben aus Los Angeles


His Divine Grace A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupāda



24. Januar 1969


Meine liebe Himavati,

Bitte nimm meinen Segen an. Dein Brief vom 16. Januar 1969 ist bei mir eingegangen, und dafür danke ich dir sehr. Die Kleidungsstücke der Deities, die du mir geschickt hast, sind alle sehr schön, und alles passt genau richtig. Was deine Gedanken über eine Trennung von deinem Mann betrifft, so halte ich dies nicht für einen sehr guten Plan. Du solltest immer bei deinem Mann leben und ihm bei seinen persönlichen Annehmlichkeiten helfen, und er wird sich um alles kümmern, was du zum Leben brauchst. Von Scheidung ist keine Rede. Im gegenseitigen Einvernehmen und durch Weiterentwicklung im Krishna-Bewusstseins könnt ihr das Sexualleben aufgeben, aber von Schiedung kann nicht die Rede sein. Scheidung ist künstlich. Wenn Hamsaduta im Krishna-Bewußtsein voranschreitet, dann wirst auch du von seiner Gesellschaft profitieren. Mann und Frau profitieren also gegenseitig. Diese Idee der Scheidung wurde auch in Govinda Dasi in Betracht gezogen, aber ich habe sie zu ihrem Mann zurückgeschickt, und sie folgt jetzt meinen Anweisungen. Von einer Trennung zwischen Mann und Frau kann erst dann die Rede sein, wenn der Mann Sannyasa einnimmt. Ab diesem Zeitpunkt kann die Frau nicht mehr beim Ehemann bleiben. Selbst im Vanaprastha-Stadium, also im Ruhestand, bleibt die Frau beim Ehemann, aber ohne jegliche sexuelle Beziehung.

Was das halten privater Deities betrifft, so ist es in Ordnung, wenn du Zeit hast, aber die gleiche Energie kann im Tempel zum Dekorieren, Ankleiden, Putzen und Kochen eingesetzt werden. Eigentlich sollte die Kleidung jeden Tag mit neuen Ornamenten, Kleidern, Blumengirlanden gewechselt werden. So können wir die Aktivitäten der Verehrung der Deities vor Ort stets steigern. Wenn du Freizeit hast, kann ich dir eine sehr ausführliche Liste von Aktivitäten für die Verehrung der Deities geben, die dich vierundzwanzig Stunden am Tag beschäftigen wird.

Was deine Frage betrifft, ob der Ehemann der spirituelle Meister der Ehefrau wird, so wird jeder, der Unterweisung im spirituellen Leben geben kann, als spiritueller Meister behandelt. Es gibt zwei Arten von Spirituellem Meister, Initiator und Instruktor. Der Mann kann also der Frau als Instruktor helfen.

Was das Geld betrifft, das dem New Yorker Tempel geschuldet wird, so habe ich nie vorgeschlagen, dass man Kleidung der Deities gegen Bezahlung schicken sollte. Aber wenn Montreal 500 Dollar an New York schuldet, dann muss es bezahlt werden, wenn nicht auf einmal, dann nach und nach. Das ist euer gemeinsames Konto. Wenn du tatsächlich etwas Geld an New York schuldest, dann musst du versuchen, es zu bezahlen. Wenn du nicht in der Lage bist zu zahlen, werde ich Brahmananda bitten, das Konto auszugleichen, oder wenn nötig, werde ich es aus meinem Buchfonds für dich bezahlen. Mach dir also keine Sorgen. Es sollte in diesem Punkt keine Missverständnisse geben. Es geht nur um die Verwaltung der Abteilung. Die Regierung hat so viele Abteilungen. Eine Abteilung bezahlt eine andere, so dass es keine Missverständnisse geben kann, denn ihr arbeitet alle für Krishna. Auf jeden Fall werde ich Brahmananda bitten, die 500 Dollar zu begleichen, wenn der Tempel in Montreal nicht in der Lage ist, sie zu bezahlen, oder wenn nötig, werde ich sie bezahlen.

Was deine Fragen zu den Prüfungen betrifft, so können die Mädchen diese auch ablegen. Im Krishna-Bewusstsein gibt es keinen Unterschied zwischen Mädchen und Jungen. Die Mädchen können auch Prediger werden, wenn sie dazu in der Lage sind.

Noch einmal danke ich dir für die schönen Kleider für die Deities und für deinen Brief. Ich hoffe, dass dir dies in guter Gesundheit begegnet.


Dein ewig Wohlmeinender,

A.C. Bhaktivedanta Swami