DE/690603 - Brief an Syamasundara geschrieben aus New Vrindaban, USA


Letter to Syamsundar (Page 1 of 2)
Letter to Syamsundar (Page 2 of 2)


A. C. BHAKTIVEDANTA SWAMI]

Gründer-Acharya:
Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein
NEUES VRINDABAN
RD 3
Moundsville, West Virginia 26041

3. Juni 1969


Mein lieber Syamsundar,

Bitte akzeptiere meine Segnungen. Ich habe dein Schreiben vom 29. Mai 1969 erhalten, und ich habe den Inhalt zur Kenntnis genommen. Ich bin sehr froh, dass die Königin dem Gesetzentwurf für überflüssige Kirchen zugestimmt hat, und es besteht eine gute Chance, eine Kirche für unseren Tempel zu bekommen. Es gibt viele verlassene Kirchen, weil das christliche Volk aufgrund der stereotypen Darstellung der Bibel durch die intellektuellen Priester allmählich von ihrem religiösen Glauben abweicht. Moderne Jugendliche werden im voraus ausgebildet und sind daher nicht mehr an der Wiederholung derselben statischen Sprüche interessiert. Sie wollen etwas Dynamisches, Fortschritt im spirituellen Verständnis, aber die christlichen Priester konnten sie nicht zufriedenstellen. Im Vergleich zu all diesen dogmatischen Prinzipien zeigt unsere Bewegung für KB auch in wissenschaftlicher und philosophischer Hinsicht alles in der richtigen Perspektive. Wenn du also eine Kirche in England für die Verwendung in unserer Bewegung erwerben kannst, werden wir meiner Meinung nach in der Lage sein, viele solcher Kirchen auf der ganzen Welt zu erwerben. Wir haben großen Respekt vor dem Herrn Jesus Christus. Wir akzeptieren ihn als ermächtige Inkarnation von Kṛṣṇa, genauso wie wir Lord Buddha akzeptieren. Wir können die Buddhisten, Christen und sogar die Moslems zu unser Bewegung für KB anziehen. Wenn also die religiösen Köpfe dieser Glaubensgemeinschaften versuchen, unsere Philosophie zu verstehen, wird das für die spirituelle Erneuerung der Welt, sicherlich einen großen Antrieb geben. Versuche also, den Erzbischof von Canterbury zu überzeugen, und bitte ihn, uns die Chance zu geben, Gottes-Bewusstsein in der größten Stadt der Welt, London, zu verbreiten. Wenn meine Anwesenheit erforderlich ist, bin ich jederzeit bereit, innerhalb des Monats Juni, weil ich daran denke, im Juli zum Ratha-yatra zu reisen, das von Tamal Krishna arrangiert wird. Dieses Festival war in San Francisco in den Jahren 1967 und 68 wegen deiner Anwesenheit erfolgreich, so dass sie jetzt deine Abwesenheit spüren. Sie sind aber optimistisch, es irgendwie erfolgreich zu machen. Tamal hat Nara Narayan angerufen, um Tischlerarbeiten auszuführen, also wird er dorthin gehen. Ich werde das Ratha-yatra entweder in SF oder in London sehen. Wenn eine Vereinbarung getroffen wurde, ruft mich in London an, ich werde ich als erste Wahl zu euch kommen. Wenn du mir also den täglichen Fortschritte mitteilen kannst, und wenn dieser Fortschritt gut ist, dann werde ich nach London gehen.

Bezüglich den Brahmacaries können zwei sofort dorthin gehen, aber wie wird der Transport organisiert? Es kann auch erforderlich sein, dass das Geld, das bei der Bank deponiert ist, der Einwanderungsabteilung angezeigt werden muss. Das ist ein Hindernis, und auch du und die anderen sind alle zerstreut, wie wollt ihr euch also anpassen? Deine Arbeit ist bereits behindert durch keine geeignete Wohnräume. Wenn also zwei dazustoßen, was ist der Vorteil? Ein weiterer Punkt ist, was ist die Schwierigkeit das die Neulinge von dir, den älteren Mitgliedern ausgebildet werden. Von anderen Zentren sendet mir praktisch jeden Tag jemand seine Perlen (japa mala), zusammen mit einem Dankesbrief und ein wenig Geld für Anfangskosten. Ich chante auf seinen Perlen und gebe sie ihm als eingeweihter Schüler zurück. Warum folgst du nicht demselben Prinzip? Wenn diese Jungs es ernst meinen, lasse sie eingeweiht werden, wenn sie die Regeln sowie die Anweisungen befolgen. Welche Führung du ihnen auch immer geben kannst, sie sollten dies akzeptieren. Es ist keine gute Idee andere Brahmacaris von London für das Training eurer Brahmacaris einzuladen, wenn bereits schon sechs dort sind. Wenn du sie nicht trainieren kannst, wie kannst du davon ausgehen, dass jemand von hier aus dies tun könnte? Training ist kein Aufzwingen. Es wird freiwillig von den Lehrlingen akzeptiert. Wenn du jedoch einen größeren Platz erwirbst um jeden unterbringen zu können, kannst du so viele Brahmacaries haben wie du möchtest. Ich werde das arrangieren. Ich kann sogar Purusottama schicken, der mich persönlich unterstützt, vorausgesetzt es hilft deiner Propaganda. Ebenso kann ich Subal oder jemand anderen fragen, das ist kein Problem.

In Bezug auf Mataji habe ich deine Anmerkungen zur Kenntnis genommen. Wir möchten eigentlich keine Gruppe von prakita sahajiya oder Gottgeweihte bilden, die die Wissenschaft von Kṛṣṇa und die Wissenschaft der Hingabe nicht kennen, aber einfach die Bildgestalten ohne tiefes Wissen verehren. Das nennt man materialistische Gottgeweithe, wird aber auch nicht abgelehnt. Es ist ein Anfang, aber ein Prediger muss über dem stehen. Bleib auf jeden Fall mit ihr befreundet. Sie versucht, Kṛṣṇa zu lieben und das ist gut. Warum bittest du sie nicht, dir bei der Ausführung des Ratha-yatra zu helfen? Wenn sie finanzielle Hilfe leisten kann, wird alle andere Hilfe kommen. Bitte richte meinen Dank aus an Malati, für ihren schönen Brief vom 30. Mai. Wenn du bitte ein Kostenvorschlag eines holländischen Druckers einholen könntest, wie viel die berechnen für das Drucken eines Buches wie das TLC, können wir diese Informationen auswerten. Ich hoffe es geht dir gut und ich warte auf deine Antwort.

[unterzeichnet]

A.C. Bhaktivedanta Swami