DE/760129 - Brief an Dr. W.H. Wolf-Rottkay geschrieben aus Mayapur


Letter to Dr. Wolf



P.0. Sreedham Mayapur,
Dist. Nadia, West Bengal

29. Januar 1976

Dr. W.H. Wolf-Rottkay
Los Angeles

Mein lieber Dr. Wolf,

bitte nehmen Sie meine Segnungen entgegen. Ich möchte Ihnen den Empfang einer Kopie ihres Briefes bestätigen, der am 14. Januar 1976 an Sriman Vedavyasa versendet wurde.

Weltliche Bücher werden von unvollkommenen Personen geschrieben. Jeder stellt seine Theorien auf, was bedeutet, dass der Autor unvollkommen ist. Das Srimad Bhagavatam sagt, dass sobald eine echte Präsentation vom spirituellen Verständnis vorliegt, diese, selbst in gebrochener Sprache von edlen heiligen Personen angenommen wird, da sie die Herrlichkeiten des Höchsten Herrn verkündet. Auf der anderen Seite mag Literatur höchst metaphorisch verfasst worden sein, doch wenn sie nicht den Ruhm des Höchsten Herrn beinhalten, wird solche Literatur als ein Abfallhaufen verglichen, der von Krähen bewohnt wird.

In der Tat, wenn Literatur kein echtes Wissen vermittelt, was haben dann noch so blumenreiche Formulierungen für einen Nutzen? Wir sind nicht daran interessiert, inhaltloses sprachliches Zierwerk zu veröffentlichen.

In Indien gibt es immer noch den Brauch, dass die Menschen die Jagannatha-Altargestalt besuchen gehen. Vom künstlerischen Standpunkt aus betrachtet ist die Gottesgestalt nicht besonders schön, aber trotzdem strömen die Menschen zu Tausenden herbei. Dieses Sentiment ist erforderlich. Ebenso verwenden wir bei unserem Kirtan nur Trommeln und Zimbeln, trotzdem kommen die Leute und geraten in Ekstase. Es geht nicht um künstlerische Ausschmückungen, sondern um die Ekstase. Diese Ekstase wird durch den sravanam kirtanam der Geweihten hervorgerufen. Ich hoffe dies stellt die Sache umfassend klar.

Mögen diese Worte gut bei Ihnen eintreffen.

Ihr ewig wohlmeinender

[unterzeichnet]

A.C. Bhaktivedanta Swami

Dr. W.N. Wolf Rotkay
12915 Venice Boulevard, Apt. 37
Los Angeles, California 90066

ACBS/tkg