DE/Prabhupada 0793 - Es gibt keinen Unterschied zwischen den Anweisungen. Deshalb ist der Guru eins



Lecture What is a Guru? -- London, August 22, 1973


Es ist die Aufgabe des Gurus die Fackel des Wissen zu nehmen und sie vor die Unwissenden, oder die Schüler in der Dunkelheit zu halten. Das erlöst sie von ihren Leiden in der Dunkelheit des Unwissens. Das ist die Angelegenheit des Gurus.

Ein weiterer Vers sagt,

tad-vijñānārthaṁ sa gurum evābhigacchet
samit-pāṇiḥ śrotriyaṁ brahma-niṣṭham
(MU 1.2.12)

Das ist die vedische Anweisung. Jemand fragte ob der Guru wirklich notwendig ist. Ja, absolut notwendig. Das ist die vedische Anweisung. Die Veden sagen, tad-vijñānārtham. Tad-vijñāna bedeutet spirituelles Wissen. Spirituelles Wissen, um spirituelles Wissen zu erlangen. Tad-vijñānārtham. Sa - eins; gurum; eva—eva bedeutet muss; gurum - einem Guru. Muss zu einem Guru gehen. Nicht "ein" Guru. Guru ist eins. Denn wie von unserem Revatīnandana Mahārāja erklärt wurde, kommt der Guru durch die Schülernachfolge. Das gleiche das Vyāsadeva vor fünftausend Jahren lehrte, oder was Kṛṣṇa lehrte, lehren auch wir. Deshalb besteht kein Unterschied zwischen den Anweisungen. Deshalb ist der Guru eins. Obwohl hunderte und tausende ācāryas gekommen und gegangen sind, ist die Nachricht eins. Deshalb kann der Guru nicht zwei sein. Ein echter Guru wird nichts anderes sagen. Manche Gurus sagen: "Meiner Meinung nach solltest du das tun," und manche Gurus sagen "Meiner Meinung nach solltest du das tun." Das sind keine Gurus. Das sind alles Gauner. Der Guru hat keine "eigene" Meinung. Der Guru hat nur eine Meinung. Die gleiche Meinung, wie Kṛṣṇa, oder Vyāsadeva oder Nārada, oder Arjuna oder Śrī Caitanya Mahāprabhu oder die Gosvāmīs. Vor fünftausend Jahren sprach Śrī Kṛṣṇa die Bhagavad-gītā und Vyāsadeva schrieb sie nieder, nahm sie auf. Vyāsadeva sagt nicht: "Das ist meine Meinung." Vyāsadeva schreibt, śrī bhagavān uvāca: "Was ich schreibe, wurde von der höchsten Persönlichkeit Gottes gesprochen." Er gibt nicht seine eigene Meinung wieder. Śrī bhagavān uvāca. Deshalb ist er Guru. Er missinterpretiert Kṛṣṇas Worte nicht. Es gibt sie so wieder, wie sie sind. Wie ein Träger, ein Untergebener. Jemand hat einen Brief geschrieben und der Untergebene hat den Brief empfangen. Das bedeutet nicht, dass er ihn korrigieren oder bearbeiten oder irgendetwas hinzufügen muss. Nein. Er übergibt ihn. Das ist seine Pflicht. Dann ist er Guru. Er ist ehrlich. Und ebenso kann der Guru nicht zwei sein. Denkt daran. Die Person mag eine andere sein, doch die Nachricht ist dieselbe. Deshalb ist der Guru eins.