DE/Prabhupada 0196 - Sehnt euch einfach nach spirituellen Dingen



Lecture on BG 2.58-59 -- New York, April 27, 1966

Wir müssen diese Dinge lernen, um die Schönheit des spirituellen Lebens richtig sehen zu können. Dann werden wir natürlicherweise Abstand nehmen von materiellen Aktivitäten. Genau wie ein Kind, ein Junge. Den ganzen Tag macht er Unfug und spielt, wenn ihm jedoch eine sinnvolle Beschäftigung gegeben wird... Es gibt jetzt so viele Einrichtungen der Bildungsbehörden, Kindergarten-System oder dieses System oder jenes System. Aber wenn er beschäftigt ist, "Oh, schreibe 'A', schreibe 'B' " - So lernt er das ABC und zur gleichen Zeit nimmt er Abstand von seinen nachteiligen Aktivitäten.

Auf die gleiche Weise gibt es den "Kindergarten" des spirituellen Lebens. Nur wenn wir uns mit spirituellen Tätigkeiten beschäftigen, nur dann ist es möglich von materiellen Aktivitäten Abstand zu nehmen. Das Tätigsein kann nicht abgestellt werden. Das Tätigsein kann nicht abgestellt werden. Genau das gleiche Beispiel, dass Arjuna... Eigentlich, bevor er die Bhagavad-gītā hörte, wurde er untätig und kämpfte nicht. Aber nachdem er die Bhagavad-gītā gehört hatte, wurde er aktiv, jedoch transzendental aktiv. Spirituelles Leben oder transzendentales Leben bedeutet nicht, dass wir frei sind von Handlungen. Einfach künstlich auf dem Boden zu sitzen, "Oh, nie mehr werde ich etwas Materielles tun. Ich werde einfach nur meditieren." - Oh, was für eine Meditation willst du machen? Deine Meditation wird wie die von Viśvāmitra Muni gebrochen werden, er konnte seine Meditation nicht fortführen. Wir müssen immer, zu einhundert Prozent, mit spirituellen Handlungen beschäftigt sein. Das sollte das Programm unseres Lebens sein.

Eigentlich werdet ihr im spirituellen Leben schwerlich Zeit finden um etwas anderes zu tun. Ihr werdet so viel Beschäftigung bekommen. Rasa-varjam. Und diese Beschäftigung wird nur dann möglich, wenn ihr darin transzendentale Freude entdeckt. Das wird geschehen. Das wird geschehen. Ādau śraddhā tataḥ sādhu-saṅgaḥ (CC Madhya 23.14-15). Spirituelles Leben beginnt zuallererst mit śraddhā, Vertrauen. Genau wie ihr freundlicherweise hierher kommt um mich zu hören. Ihr habt etwas Vertrauen. Das ist der Anfang. Ohne Vertrauen würdet ihr euch nicht die Zeit nehmen, um hier zu sein, weil hier kein Kino ist, hier gibt es keine politischen Gespräche, nichts von der... Es mag sein, dass es für einige ein sehr trockenes Thema ist. Ein sehr trockenes Thema. (kichern) Und dennoch, ihr seid gekommen. Warum? Weil ihr etwas Vertrauen habt, "Oh, hier ist die Bhagavad-gītā. Lass sie uns hören." Daher ist Vertrauen der Anfang. Die Atheisten können kein spirituelles Leben haben. Vertrauen ist der Anfang. Ādau śraddhā. Śraddhā. Und dieses Vertrauen, diese Ergebenheit, in dem Maße wie es sich verstärkt werdet ihr weiter Fortschritt machen. Das Vertrauen muss verstärkt werden. Der Anfang ist Vertrauen.

Und jetzt, wenn euer Vertrauen stärker wird, dann macht ihr Fortschritt auf eurem spirituellen Weg. Ādau śraddhā tataḥ sādhu-saṅgaḥ (CC Madhya 23.14-15). Wenn ihr Vertrauen habt, dann werdet ihr sādhu kennenlernen. Sādhu oder ein Heiliger, ein Weiser, der euch spirituelle Erleuchtung geben kann. Das nennt man sādhu-saṅga (CC Madhya 22.83). Ādau śraddhā. Das Grundprinzip ist śraddhā und der nächste Schritt ist sādhu-saṅga, Gemeinschaft mit spirituell verwirklichten Seelen. Das nennt man sādhu... Ādau śraddhā tataḥ sādhu-saṅgo 'tha bhajana-kriyā. Und ist da wirkliche Gemeinschaft mit spirituell selbstverwirklichten Seelen, dann werden sie euch einen Vorgang spiritueller Aktivitäten geben. Das nennt sich bhajana-kriyā. Ādau śraddhā tataḥ sādhu-saṅgaḥ atha bhajana-kriyā tataḥ anartha-nivṛttiḥ syāt.

Und wenn ihr mehr und mehr mit spirituellen Aktivitäten beschäftigt seid, so werden dementsprechend eure materiellen Aktivitäten und eure Zuneigung zu materiellen Aktivitäten schwächer werden. Neutralisierung. Wenn ihr euch mit spirituellen Aktivitäten beschäftigst, werden sich eure materiellen Aktivitäten verringern. Aber denkt daran. Materielle Aktivitäten und spirituelle Aktivitäten, der Unterschied ist, dass... Angenommen du bist als Arzt tätig. Du denkst nicht "Wenn ich spirituell tätig werde, dann muss ich meinen Beruf aufgeben." Nein, nein. Das ist es nicht. Du sollst deinen Beruf spiritualisieren. So wie Arjuna, er war ein Soldat. Er wurde ein Spiritualist. Das bedeutet, dass er seine militärischen Aktivitäten spiritualisiert hat. Das sind also die Techniken. Also ādau śraddhā tataḥ sādhu-saṅgaḥ atha bhajana-kriyā tataḥ anartha-nivṛttiḥ syāt (CC Madhya 23.14-15).

Anartha bedeutet... Anartha bedeutet was mein Leiden erschafft. Materielle Aktivitäten werden fortwährend mein Leid steigern. Und wenn du ein spirituelles Leben annimmst, werden deine materiellen Leiden allmählich abnehmen und so gut wie nicht mehr sein. Und wenn wir tatsächlich frei sind von materieller Anziehung, dann wird unser wirkliches spirituelles Leben beginnen. Athāsakti. Du wirst angehaftet. Du kannst es nicht mehr aufgeben. Wenn dein anartha-nivṛtti, wenn deine materiellen Aktivitäten völlig aufgehört haben, dann wirst du es nicht mehr aufgeben können. Athāsakti. Ādau śraddhā tataḥ sādhu-saṅgo 'tha bhajana-kriyā tato 'nartha-nivṛttiḥ syāt tato niṣṭhā (CC Madhya 23.14-15).

Niṣṭhā bedeutet dein Vertrauen wird stabil, fixiert, beständig. Tato niṣṭhā tato ruciḥ. Ruci. Ruci bedeutet dass du dich nach spirituellen Dingen sehnst. Du möchtest nichts anderes mehr hören ausser spirituelle Botschaften. Du möchtest nichts anderes mehr tun als spirituelle Aktivitäten. Du möchtest nichts mehr essen, was nicht spiritualisiert wurde. So wird dein Leben gewandelt. Tato niṣṭhā athāsaktiḥ. Dann Anhaftung, dann bhāva. Dann wirst du transzendental, ich möchte sagen, ekstatisch. Da wird Ekstase sein. Und das ist... Dies sind die verschiedenen Stufen zur höchsten Ebene des spirituellen Lebens. Tato bhāvaḥ. Tato bhāvaḥ. Bhāva, diese bhāva Stufe, ist die richtige Ebene, von wo aus du mit der höchsten Persönlichkeit Gottes sprechen kannst.